Après Ski

Felix Malnig, Haldis Scheicher, Roland Ferrigato

Malerei/Schmuck/Fotografie

Nach bereits zwei sehr gelungenen Präsentationen in Südtirol und Wien macht die Ausstellung nun auch in Mürzzuschlag an gleich zwei Schauplätzen halt.

Ab 1. Mai werden Arbeiten der drei Künstler:innen auch im WinterSportMuseum in Mürzzuschlag zu sehen sein.

Am 11. Mai, ab 15.30 Uhr zur Finissage wird es im WinterSportMuseum eine musikalische Darbietung der Gruppe „Peripherie“ geben (Klaus Tschabitzer/Gitarre, Banjo, Gesang; Daniel Lercher/Elektronik, Kontrabassklarinette, Gesang; Haldis Scheicher/Geige, Gesang), unter anderem mit ihrer Coverversion des „Kreisky“-Superhits „Abfahrt Slalom Super-G“.

Während die Schmuck-Künstlerin Haldis Scheicher sich in ihren Arbeiten, mit dem ge- und verbrauchten Material des Skisports beschäftigt, dokumentiert der Maler Felix Malnig in seinen Bildern wie der Tourismus die alpine Landschaft verändert. Roland Ferrigato wiederum inszeniert in Zusammenarbeit mit Haldis Scheicher in seinen Fotos deren Objekte und bringt durch seine Interpretation eine neue Ebene ins Spiel.

Ergänzend zu den drei Positionen wird der Trickfilm „après ski cooking“ von Florentin Scheicher, Roland Ferrigato und Haldis Scheicher zu sehen sein, der im November 2023 auch beim

Best Austrian Animation Festival präsentiert wurde.

Die Serie APRÈS SKI zeugt von Haldis Scheichers Leidenschaft, Alltagsgegenständen in ihren Schmuckstücken und Objekten neues Leben einzuhauchen.

Ihrem ursprünglichen Zweck entfremdet – im Ganzen oder durch die Auswahl bestimmter Details – werden sie in neue Kontexte gestellt.

APRÈS SKI bedeutet hier auch ein Leben danach für Dinge, die im überhitzten Skizirkus ausgedient und in der Kunst einen neuen Platz gefunden haben.

Die Serie reicht von durchaus tragbaren, schicken Schmuckstücken über sperrigere – aber immer noch tragbare – Schmuckobjekte bis zu Kleinskulpturen. Die gezeigten Stücke entstanden im Zeitraum 2021-24 aus diversen ausrangierten Skistöcken und zwei Paar alten Langlaufskiern kombiniert mit anderen Fundstücken rund um Haldis Scheichers Werkstatt.

Aus einer anfänglichen fotografischen Auftragsarbeit ist in der zweiten Jahreshälfte 2021 zwischen der in Wien lebenden Schmuckkünstlerin Haldis Scheicher und dem aus Südtirol stammenden aber ebenfalls in Wien lebenden Fotografen Roland Ferrigato eine Art Kooperation entstanden. Ferrigatos Fotos bilden eine Ergänzung zu Haldis Scheichers Schmuckstücken.

Die in Kooperation (Roland Ferrigato/Haldis Scheicher/Florentin Scheicher) entstandenen Videoarbeiten sind eine Ergänzung zu den Klein-Skulpturen/-Objekten. Durch die Fotos und die Videoarbeiten wird unter anderem die Wandelbarkeit der Schmuckstücke und Objekte  visualisiert.

Die Zielsetzung ist es, die Kollektion der Schmuck-Künstlerin mit dem Titel APRÈS SKI fotografisch in Szene zu setzen. Roland Ferrigato präsentiert die entstandenen Fotos zum Teil als eigenständige Werke aber auch, um dem ausgestellten Schmuck eine zusätzliche Dimension zu geben. Bewusst wurde auf jeglichen Hintergrund verzichtet. Die Farbe Weiß soll den Schnee symbolisieren, lässt aber gleichzeitig mehr Freiraum für die eigene Interpretation.

Felix Malnig ist ein Chronist der Einsamkeit. Selbst wenn auf seinen Gemälden Menschen zu sehen sind, was selten der Fall ist, vermitteln sie ein Gefühl der Verlorenheit und Leere. Es sind mit Acryl und Lackspray auf Leinwand gemalte Landschaften, in denen die Zeit angehalten, die Temperatur abgesenkt und fast alles Leben entschwunden zu sein scheint. 

Die vermeintlich idyllische Atmosphäre der Landschaften wird durch bauliche Eingriffe wie Brücken (z.B. den Talübergang der Semmeringschnellstraße bei Schottwien) und Liftstützen konterkariert, die wie Kontrapunkte zur gewachsenen Natur wirken und die der Künstler in kühnen Perspektiven provokant ins Bild setzt.

Die Stützen von Schiliften und die Sessellifte hat Malnig bei Winterspaziergängen u.a. in Südtiroler Skigebieten und in Schladming fotografiert und später gemalt.

„Die Autos, die Autobahn und vor allem die Darstellungen von Skipisten und Sesselliften scheinen wie für Südtirol gemacht. Zwar zeigen diese Arbeiten keine Menschenmassen oder Après-Ski-Hütten, es reicht allerdings ein kleiner Hinweis aus wie, z.B., ein paar bunte Skier, die vom Sessellift herabbaumeln, oder eng beieinanderstehende Autos, und schon haben wir das Bild eines überfüllten Parkplatzes in Obereggen, Meran 2000 oder am Kronplatz vor Augen.“ (Adina Guarnieri anlässlich der Ausstellung „Scampagnata“ von Felix Malnig im Kunstforum Unterland 2020)

kunsthaus muerz:

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag: 10 – 18 Uhr, Sonntag: 10 – 16 Uhr

Dauer der Ausstellung: 14.04. – 12.05.2024

WinterSportMuseum:

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 10-13 Uhr, Donnerstag bis Samstag 10-13 und 14-17 Uhr

Dauer der Ausstellung: 01.05. – 12.05.2024

 

Haldis Scheicher

*1969, in Kärnten (A), besuchte die Meisterklasse für Bildhauerei an der Ortweinschule in Graz bevor sie sich 1989 in Wien niederließ wo sie seit 1993 als freischaffende Schmuckkünstlerin tätig ist. Seit 2010 hat sie auch eine Lehrtätigkeit an der HBLA für künstlerische Gestaltung und am Abendkolleg für Schmuck an der KunstModeDesign Herbststrasse,

Seit 1991 zahlreiche Ausstellungen/Ausstellungsbeteiligungen im In-und Ausland, unter anderem in Österreich, Italien, USA, Japan, Deutschland.

www.haldis.at

https://klimt02.net/jewellers/haldis-scheicher

 

Roland Ferrigato

*1972 in Bozen. Während seines Studiums der Ethnologie und Publizistik in Wien arbeitete er zunächst als Fotoassistent und machte sich im Jahr 2000 als Fotograf selbstständig. Seine Schwerpunkte liegen in der Werbe- und Foodfotografie. 

So sind seine Fotos in zahlreichen Kochbuch Publikationen zu finden.

Roland Ferrigato ist auch im Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbereich tätig. Er arbeitet unter anderem seit 2006 für die Oper Klosterneuburg und ist seit 2013 offizieller Fotograf des Filmfestivals Viennale.

Im Jahr 2020 erhielt er von der Landesstelle Niederösterreich eine Förderung für die Fotoausstellung mit dem Titel “die Oper schweigt, die Bilder sprechen“.

www.rolandferrigato.net

 

Felix Malnig

*1967, Nürnberg. Aufgewachsen in Deutschland, Kanada und Österreich. Studium der Malerei, Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. 4 Semester Architektur, Technische Universität Wien. 

Zahlreiche Ausstellungen im In- u. Ausland. Einzelausstellungen u.a. in Wien, Zürich und Chicago. Gruppen-Ausstellungen in Europa, USA, Israel, Marokko, China.

Preise: Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich 1993, Erwin Ringel-Kunstpreis 1999, Arbeitsstipendium der Stadt Wien 1999, Förderungspreis der Stadt Wien 2000, Strabag Art Award, Annerkennungspreis 2008. Stipendien: Venedig (1993), Budapest (2000), Cheng Du, China (2003), Chicago (2007), Paliano, Italien (2011), Förderatelier des Bundes, Wien (2006-2012).

www.felixmalnig.at

Infos & Tickets

So / 14.04.2024  - So / 12.05.2024
galerie kunsthaus muerz