BABEL,N Schrammeloper Das grosse BABEL,N von Ferdinand Schmatz ist eine Um- und Neudichtung ausgewählter Teile der Bibel (Buch Genesis, Psalmen, Apokalypse). Der Schlußteil APO KALYPTISCH entwickelt, ausgehend von der Geheimen Offenbarung des Johannes, die negative Utopie der reibungslosen Kommunikation. Zwei Sängel, maliziöse Zwischenformen von Sänger und Engel, treten auf der Bühne in eine Wechselrede mit dem Autor. Der Schrammelmusiker und Komponist Walther Soyka mischt sich in diesen babelnden Disput mit traditionellen Weisen und computergenerierten Klängen ein. Das dichtende Darüberwischen über klassische Vorlagen, das Ferdinand Schmatz zur Perfektion entwickelt hat, entspricht Walther Soykas Umgang mit der musikalischen Überlieferung, die er einer zweifachen Transformation aussetzt: der improvisierenden Neuschöpfung mit ihren eigenen Parametern (Instrumentation etc.) und der überführenden Quasi-Kontrafaktur, wenn er die Rhythmik aus dem Schrammelmilieu (schwankendes Tempo, rubato) den Mitteln und Möglichkeiten der elektronischen Musik anverwandelt.