Kuratierung und Gestaltung: Studio Magic
In Österreich scheint es in einigen Regionen das Phänomen der zeitlichen und räumlichen Koexistenz von wachsender, industrieller Produktion, der damit einhergehenden, steigenden Bevölkerungszahl und zunehmenden Dichte, sowie der Attraktivität als Sommerfrische-Aufenthaltsort gegeben zu haben. Industrie, Wohnen und Sommerfrische grenzen demnach räumlich aneinander und überlagern sich in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens, was zu komplexen Interaktionen führt. Was bedeutet es in einem Ort zu leben, wenn im Sommer Gäste Teil eines temporären sozialen Gefüges werden? Wie definiert jemand „wohnen“, wenn er oder sie immer wieder längere Zeit von seinem Hauptwohnsitz entfernt verbringt? Wie gehen Arbeiter mit dem Müßiggang von Sommergästen um, und wie nehmen diese Sommerfrischler im Umkehrschluß die Geschäftigkeit um sie herum wahr? Was geschieht, wenn eine dieser Komponenten wegfällt und es zu einem Bruch kommt?
Die dabei auftretenden Bruchstellen könnten vielleicht Potenziale für soziale und architektonische Möglichkeitsräume aufzeigen, deren Gestaltung in den Händen der AkteurInnen liegt, die sich ihrer annehmen.
Für einige Orte, Städte oder Regionen war eine solche Ausgangssituation eine Chance, sich von ihrer bisherigen Erzählung abweichend zu entwickeln. Die Bruchstücke, welche nach dem teilweisen oder völligen Wegfall einer der vorhin beschriebenen Komponenten übrig bleiben, sind Räume, die wieder zur Disposition stehen. Begleitend vollzieht sich eine Veränderung in der Gesellschaft, denn sie stellt sich auf die neuen Rahmenbedingungen ein. In den 1970er Jahren schrieb der französische Soziologe Alain Touraine das Buch „The Post Industrial Society“. Das erste Kapitel in der englischen Übersetzung beginnt mit dem Satz :
„A new type of society is now being formed“.1
1-Alain Touraine, The Post Industrial Society, Random House, New York, 1971
Um die Sicherheit aller BesucherInnen und MitarbeiterInnen gewährleisten zu können, bitten wir Sie die Maskenpflicht zu beachten sowie einen Abstand von eineinhalb Metern einzuhalten.
Öffnungszeiten der laufenden Ausstellungen: Donnerstag – Samstag: 10 – 18 Uhr, Sonntag: 10 – 16 Uhr
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