Christoph Ransmayr hat mit seinen Romanen („Die Schrecken des Eises und der Finsternis“, „Die letzte Welt“, „Morbus Kitahara“) drei der erfolgreichsten und künstlerisch spannendsten Bücher der vergangenen beiden Jahrzehnte geschrieben. Längst in alle Weltsprachen übersetzt tritt uns hier ein Werk ausgeklügelter Komposition und sprachlicher Präzision entgegen. Die Faszination, die das Ransmayrsche Œuvre von jeher auslöst, rührt zu einem Gutteil von den ihm innewohnenden Metamorphosen her; Ransmayr versteht es wie kein anderer, in seinen Endzeit-Szenarien Bilder in Geschichten zu verwandeln – und Erzählungen wiederum in Moment- oder Naturaufnahmen übergehen zu lassen. „Zentral für die Poetik Ransmayrs ist die Überblendung von Metapher und Dokument.“ (B. Fetz) Die Schriftstellerin und Wegbegleiterin Brita Steinwendtner setzt sich in ihrem Vortrag mit der Kraft der Romananfänge und den Leitlinien Tod und Hoffung auseinander; der Grazer Germanist Paul Pechmann spricht zum Phänomen der Kälte und des Eises im Ransmayrschen Werk; Uwe Wittstock, lange Jahre Lektor des Fischer Verlags, taucht in die Strukturen des Werks des großen Weltreisenden und öffentlichkeitsscheuen Schriftstellers ein. Im Anschluss wird eine der raren Lesungen Christoph Ransmayrs zu hören sein.