Im Rahmen dieses Abends sprechen Ágnes Heller, Andreas Pribersky und Daniela Strigl über die "Welt der Vorurteile". Dies ist auch der Titel des letzten Buches von Ágnes Heller. Ein Vorurteil entsteht dann, wenn Tatsachen mit Emotionen besetzt werden, es beruht nicht auf Erfahrung. [b]Ágnes Heller[/b] und ihrer Mutter gelang es, teils durch geistesgegenwärtiges Handeln, teils durch schieres Glück, der Deportation und Ermordung zu entgehen. Ihr Vater, der aus Wien stammte, und zahlreiche Verwandte wurden Opfer der Judenverfolgung während der Zeit der NS-Diktatur. Die gebürtige Budapesterin studierte Philosophie bei Georg Lukács, promovierte 1955 und wurde schließlich seine Assistentin. Nach ihrer Beteiligung am ungarischen Volksaufstand 1956 und jahrzehntelanger politischer Unterdrückung emigrierte Heller 1977 nach Australien, wo sie an der La Trobe Universität in Melbourne von 1978 bis 1983 eine Soziologie-Professur innehatte. 1986 wurde sie Hannah Arendts Nachfolgerin auf deren Lehrstuhl für Philosophie an der New School for Social Research in New York. Seit ihrer Emeritierung pendelt sie halbjährlich zwischen Budapest und New York. 2013 hielt sie als "Sir Peter Ustinov Gastprofessorin" der Stadt Wien Vorlesungen zum Thema "Die Welt der Vorurteile" am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. [b]Andreas Pribersky [/b]hat Philosophie studiert und ist am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien tätig. Er war von 1990 bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Ost- und Südosteuropa Institut und Leiter der Außenstelle in Budapest. Er hatte Gastprofessuren am Institut d´Études Politiques in Lyon und der University of New Orleans inne und verfasste zahlreiche Publikationen zur politischen Kultur Ungarns. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Visuelle Politik, politische Symbole und Rituale, politische Kultur(en) in Mitteleuropa. [b]Daniela Strigl[/b] studierte Deutsche Philologie, Geschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft an der Universität Wien und dissertierte über Theodor Kramer. Von 1992 bis 1994 gestaltete sie das Literaturprogramm des kunsthauses muerz. Sie verfasste eine Biographie Marlen Haushofers sowie zahlreiche Aufsätze zur österreichischen Literatur und ist als Essayistin und Literaturkritikerin tätig. Sie war von 2003 bis 2014 Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises. Daniela Strigl arbeitete eng mit Wendelin Schmidt-Dengler zusammen und lehrt seit 2007 am Institut für Germanistik der Universität Wien. [b]freier Eintritt[/b]