Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Mantl, Referat und Diskussion Erzherzog Johann (1782 Florenz – 1859 Graz) war in einer Schwellenzeit am Schnittpunkt von Absolutismus, Aufklärung, Revolution, Reform und Restauration in seinen politischen und militärischen offiziellen Funktionen nicht sehr erfolgreich, jedoch durch vierzig Jahre als Privatmann in der produktiven Spannung von Aufklärung und Romantik ein sehr bemerkenswertes historisches Phänomen. Die fruchtbare Kombination der Aufklärung mit all ihrem Erkenntnis- und Wissensdurst und mit ihrem Wunsch nach mannigfacher Innovation einerseits mit der gleichzeitig romantischen Hinwendung zum Volk, namentlich Tirols und der Steiermark, andererseits war geradezu einzigartig. Diese Haltung erklärt seine isolierte Stellung innerhalb der kaiserlichen Familie und der österreichischen Politik im Vormärz ebenso, wie sie seine Popularität erhöhte. Erst dadurch wurde Erzherzog Johann zu einer herausragenden österreichischen, ja europäischen Persönlichkeit im 19. Jahrhundert mit fortwirkenden Einflüssen bis zur Gegenwart. Kartenpreise: 8€ | 6€