Jess-Trio-Wien

Jess-Trio-Wien Elisabeth Jess-Kropfitsch / Violine Johannes Jess-Kropfitsch / Klavier Stefan Jess-Kropfitsch / Violoncello Wolfgang A. Mozart (1756 – 1791) Trio E-Dur, KV 542 Allegro Andante grazioso Allegro Thomas Daniel Schlee (1957*) \"Jubilus\" op. 35a Trio für Violine, Cello und Klavier (Uraufführung) sostenuto – con moto solenne – piu mosso ………………………………….. Franz Schubert (1797 – 1828) Trio B-Dur, op. 99 Allegro moderato Andante un poco mosso Scherzo: Allegro Rondo: Allegro vivace Das Jahr 1788, in welchem Wolfgang Amadeus Mozart die letzten drei Klaviertrios in E-Dur, KV 542, C-Dur, KV 548 und G-Dur, KV 564 komponierte, war auch das Jahr seiner letzten drei berühmten Symphonien. Die Trios schuf er vor allem für seinen eigenen Gebrauch, so auch jenes in E-Dur, worüber er einem gewissen Michael Puchberg folgendes schrieb: \"Wann werden wir denn wieder bey ihnen eine kleine Musique machen? Ich habe ein Neues Trio geschrieben!\" Das Klaviertrio in E-Dur, KV 542 steht in einer für Mozarts Kammermusik seltenen Tonart, was etwas Besonderes erwarten lässt: Natürlich hat Mozart für \"sein Klavier\" einen besonders attraktiven Part geschrieben. Schon das Hauptthema des Allegro wird daher vom Klavier allein vorgetragen; Violine und Cello werden aber dennoch reich bedacht und können mit ihrer Klangschönheit \"den Laufereien des Klaviers Paroli bieten\". Im Andante grazioso in Rondoform zieht Mozart die Virtuosität des ersten Satzes zu Gunsten einer rührenden Schlichtheit, die Franz Schubert vorausahnen lässt, zurück. Der dritte Satz ergeht sich in musikantischer Spielfreude und schließt das Werk wieder virtuos ab. Thomas Daniel Schlee komponierte das Werk \"Jubilus op. 35a\" zunächst für Violoncello, Violine und Orgel. Es wurde in der Reihe des kunsthaus muerz \"Brücken in die Gegenwart\" im Jahr 2007 von Thomas Daniel Schlee, Elisabeth Jess-Kropfitsch und Stefan Jess-Kropfitsch in der Grünangerkirche von Neuberg uraufgeführt. Der Komponist stellte aber auch eine Fassung für das Jess-Trio-Wien her, in der statt der Orgel das Klavier eingesetzt ist. Insoweit handelt es sich daher in der Form des Klaviertrios ebenfalls um eine Uraufführung. Der Jubilus op. 35a beruht auf zwei unterschiedlichen Elementen, einem Motiv aus Schlees Kirchenoper, \"Ich Hiob\" und dem Schlussteil aus \"Wacht auf, Harfe und Saitenspiel\". Das Zentrum des Stückes ist ein hymnischer Gesang, der von zahlreichen Elementen \"kolorierender\" Bewegung gekennzeichnet ist. Über das in seiner Originalgestalt wiederkehrende \"Hiob\"- Motiv vollzieht sich die Wende zum zarten Ausklang. Jeder musikliebende Mensch hat sein eigenes Bild von Franz Schubert. Dieses mit Worten auch nur anzutasten, scheint müßig; es sei bloß versucht, die Aufmerksamkeit auf einen Umstand zu lenken, der bisweilen übersehen wird: Schubert war fünf Jahre lang Hofsängerknabe. Er erwarb während dieser Zeit \"Kenntnisse und Fähigkeiten auf der Orgel und im Singen\". Einer seiner Freunde berichtete über den damals Elfjährigen: \"Ich fand ihn allein im Musikzimmer am Klavier sitzen… Er versuchte gerade eine Mozart’sche Sonate… Auf meine freundliche Aufforderung, spielte er mir ein Menuett von seiner eigenen Erfindung. Er war dabei scheu und schamrot, aber mein Beifall erfreute ihn. Er sagte mir, dass er heimlich seine Gedanken in Noten bringe\". Im Klaviertrio B-Dur, op. 99 verbinden sich musikalischer Intellekt, geistige Konzentration und höchste Empfindung. Alle drei Instrumente tragen ihr schönstes Gewand, zeigen ihre Virtuosität und bieten ihre tiefste Seele. Klavier, Violine und Cello führen durch ein scheinbar verwirrendes Geflecht von Stimmen und Modulationen stufenweise in immer entrücktere Sphären, um dann wieder zurückzustreben zum \"ganz normalen Wahnsinn menschlichen Seins\". Einzelkarten Euro 24.- / 14.- Das Jahresmuseum ist eine Stunde vor und in den Pausen der Veranstaltungen des kunsthaus muerz geöffnet. Die Eintrittskarten zu den Veranstaltungen gelten auch als Eintrittskarten ins Jahresmuseum.

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Mi / 17.12.2008
19.30 Uhr
kunsthaus muerz / anton webern saal