Jess-Trio-Wien

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Trio c-moll, op. 1/3 Allegro con brio Andante cantabile con Variazioni Menuetto, Trio (quasi allegro) Finale: Prestissimo Herbert Willi (1956*) Klaviertrio 1984, dem Jess-Trio-Wien gewidmet I, II, III ………………………………….. Johannes Brahms (1833 – 1897) Trio H-Dur, op. 8 (Endfassung) Allegro con brio Scherzo (allegro molto) Adagio Allegro Die Reihe der Meisterwerke Ludwig van Beethovens beginnt mit den drei Klaviertrios Opus 1. Sie sind zwischen 1792 und 1794 entstanden, dem Fürsten Carl Lichnowsky gewidmet und die erste Werkgruppe, die Beethoven einer Werkzahl würdigte, somit als vollgültige Kompositionen betrachtete. Das Klaviertrio c-moll, op.1/3 ist das bedeutendste dieser Dreiergruppe. Es lässt alle Erinnerungen an bloße Gesellschaftsmusik hinter sich. Schon der Beginn des ersten Satzes mit seinem markanten Motiv, seiner eingeschobenen Violinkadenz und dem hastigen Fortschreiten entführt in neue kompositorische Welten. Der zweite Satz moduliert eine schöne Liedweise in fünf höchst phantasievollen Variationen mit einer zarten Coda als Abschluss. Das Menuetto brilliert mit schroffen Stimmungen; ein eingeschobenes kapriziöses C-Dur Trio erhöht seinen Reiz. Der vierte Satz schließlich entfaltet sich in einem großen, virtuos zu spielenden Bogen, der aus einem zerklüfteten Eingangsgedanken über ein hymnisches Seitenthema zu einer sich überraschend nach C-Dur wendenden Coda führt, die hauchzart verklingt. Der mittlerweile berühmt gewordene Komponist Herbert Willi gehört zu den \"alten Freunden\" des Jess-Trio-Wien, zumal er diesem Ensemble eine seiner ersten Kompositionen widmete. Er lebt als frei- schaffender Komponist in St. Anton im Montafon, trägt das Ehren-kreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich und das Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg. Seine Werke wurden im Laufe seiner Karriere von den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Cleveland Orchestra, dem New Japan Philharmonic Orchestra etc. unter Dirigenten wie Claudio Abbado, Seiji Ozawa und Christoph von Dohnanyi aufgeführt. Sein Klaviertrio 1984 besticht durch drei kurze, mit römischen Ziffern gekennzeichnete Episoden. Der erste Satz vermittelt den Eindruck, als ginge man zufällig an einem Jazzkeller vorbei. Der zweite ist in der Cellostimme dem Gesang eines Tuareg nachempfunden. Im dritten Satz kommt die Leidenschaft des Komponisten für \"Inneres Hören\" virtuos zum Tragen; man könnte meinen, in einer Wiese zu liegen und dem wilden Zirpen, Summen und Brausen der Insekten zu lauschen. Der in Hamburg geborene Komponist Johannes Brahms begegnete als Zwanzigjähriger dem Ehepaar Clara und Robert Schumann, das seinen weiteren Weg als Komponist entscheidend mitgestaltete. Unter dem Eindruck dieser Begegnung machte er seine ersten Skizzen zu dem Klaviertrio H-Dur, op. 8. Es wurde auch als sein erstes kammermusikalisches Werk bei Breitkopf & Härtel veröffentlicht. Als der Verlag Simrock 1888 die Rechte für dieses Werk erwarb, nahm der Komponist dies zum Anlass, das Trio von Grund auf zu ändern:\"… dem Wildling zwar keine Perücke aufzusetzen, ihm aber ein wenig die Haare zu kämmen und zu ordnen\". Aus Reclams Kammermusikführer: \"Wie herrlich hebt der erste Satz an, wie schön die Entfaltung des ersten Gedankens vom leisen Einsatz des Klaviers bis zum schwellenden Vollglanz des Klangs beim geschwisterlichen Zusammenwirken der drei Instrumente …\"! Ein köstliches Scherzo folgt; in seiner Mitte erklingt ein die spätere Walzerseligkeit eines Johann Strauß vorwegnehmendes Trio. Der langsame dritte Satz beginnt wie ein Gebet und führt zu einem herrlichen Cellosolo. Virtuos und aggressiv der vierte Satz mit treibenden Triolen und punktierten Noten, ein Fanal des immer Weiterwollens und Fortmüssens. Einzelkarten Euro 24.- / 14.- Das Jahresmuseum ist eine Stunde vor und in den Pausen der Veranstaltungen des kunsthaus muerz geöffnet. Die Eintrittskarten zu den Veranstaltungen gelten auch als Eintrittskarten ins Jahresmuseum.

Infos & Tickets

Mi / 28.01.2009
19.30 Uhr
kunsthaus muerz / anton webern saal

Ähnliches