Jess-Trio-Wien

Joseph Haydn (1732 – 1809) Trio G-Dur, Hob. XV:25 Andante con variazioni Poco Adagio Finale: Rondo all’ongarese Dimitri Schostakowitsch (1906 – 1975) Trio Nr. 1, op. 8 in einem Satz (1923) Andante – Allegro – Prestissimo ………………………………….. Antonin Dvorak (1841 – 1904) Trio e-moll, op. 90 \"Dumky” Lento maestoso- Allegro Poco adagio – Vivace Andante Andante moderato Allegro Lento maestoso – Vivace Von etwa 1785 an schrieb Joseph Haydn Klaviertrios stets im Auftrag von Verlegern, die sich selbst aus fernen Ländern an den damals schon berühmten Komponisten wandten. Es ist in der Geschichte der Musik ein einmaliges Ereignis, dass ein Komponist, der sich in der Abgeschlossenheit der Provinz aufhielt, eine derartige Resonanz fand. Das Trio G-Dur, Hob. XV:25 ist das berühmteste von seinen 31 Klaviertrios. Es beginnt mit einem entzückenden Andante, dessen heiteres, gemütvolles Thema später im großen Oratorium \"Die Jahreszeiten\" wieder anklingt: \"Schon schreitet froh der Ackersmann …\" Das Poco adagio schwelgt in romantischer Fantasie. Das Finale \"Presto\" ist ein hinreißendes Rondo all’ongarese und bildet eine nicht mehr überbietbare Symbiose von Volks- und Kunstmusik. Dimitri Schostakowitsch berichtete über die Rolle der Kammermusik in seiner musikalischen Laufbahn, er habe seit frühester Kindheit immer wieder das Streichquartettspiel in der Wohnung seines Nachbarn belauscht und sei davon begeistert gewesen. Als er die Möglichkeit bekam, Kammermusik selber auszuüben und sich kompositorisch daran zu versuchen, begann er im Herbst 1923 während seines Studiums am Konservatorium von St. Petersburg mit dem Klaviertrio Nr. 1, op. 8. Es wurde zuerst im Rahmen eines Schülerkonzertes aufgeführt und fand im Jahr 1925 schon Eingang in den Kleinen Saal des Moskauer Konservatoriums. Das einsätzige Klaviertrio Nr. 1, op. 8 weist zahlreiche Tempowechsel auf (Andante-Molto piu mosso-Andante-Allegro-Adagio-Andante-Allegro-Prestissimo phantastico-Coda), die aber so ineinander übergehen, dass sie einen geschlossen wirkenden Satz von etwa 12 Minuten Dauer ergeben. Die Wandlungsfähigkeit in den Themen bei teilweise gewahrter Tonalität erzeugt eine zu Herzen gehende Klangmalerei von großer Dichte und Intensität. Dieses Jugendwerk von Schostakowitsch gehört wohl auch deshalb zu den Lieblingstrios des Jess-Trio-Wien. Der Vater von Antonin Dvorak war ein musikliebender Fleischhauer und Gastwirt. Er ließ seinen Sohn an einer Prager Orgelschule studieren. Den Lebensunterhalt verdiente sich der junge Dvorak als Tanzgeiger. Von 1862 bis 1873 war er Bratschist am Nationaltheater in Prag. 1890 wurde er Lehrer am Prager Konservatorium, 1892 Leiter des National Conservatory in New York. Seinen Lebensabend verbrachte er aber wieder als Landwirt auf seinem Gut in Böhmen. Von den 6 Klaviertrios, die er komponierte, vernichtete er die beiden ersten. Dann gelang ihm Wurf auf Wurf und schließlich entstand das berühmte Meisterwerk, das Klaviertrio e-moll, op. 90 (1890/91), das den Namen Dumky Trio trägt. Eine Anekdote berichtet, dass er erst nach der Komposition mehrerer \"Dumka\" Erkundigungen einholte, was das Wort eigentlich bedeute: Es leitet sich vom ukrainischen Wort \"Duma\" = Gedanke her. Auf tschechisch heißt \"dumati\" nachsinnen. Die 6 Sätze ähneln einander im abwechselnden schnell – langsam, als ob ein Märchen bald lustig, bald traurig dann wieder spannend, nachdenklich, wild, volkstümlich, prächtig, elegisch, frech, witzig, jedenfalls weit ausufernd erzählt würde… Der Fantasie der Interpreten und der Zuhörer sind keine Grenzen gesetzt! Einzelkarten Euro 24.- / 14.- Einzelabonnement Euro 72.- / 42.- Partnerabonnement (für zwei Personen) Euro 122.-

Infos & Tickets

Mi / 19.11.2008
19.30 Uhr
kunsthaus muerz / anton webern saal

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