»Ligação interchange« Clemens Fürtler mit Steinbrener/Dempf & Huber

Ligação Interchange Eine gemeinsame Ausstellung von Clemens Fürtler und Steinbrener/Dempf & Huber im kunsthaus muerz Verkehr – der Gegenstand von Ligação Interchange – hat auf alle Lebensbereiche weltweit gewaltigen Einfluss, man denke zum Beispiel nur an die ökologischen Aspekte, die Auswirkungen auf Siedlungsstrukturen und die daraus resultierende Ästhetik. Das Straßennetz ist das größte Bauwerk der Menschheit. Es ist wesentliche Voraussetzung für die Erschließung von Gebieten, und Gleichzeitig ein massiver Einschnitt in die Landschaft, oft verbunden mit spektakulären Bauwerken und komplizierten logistischen Systemen, die in immer dichter besiedelten Gegenden der Erde den Fluss des Verkehrs gewährleisten müssen. Das Thema Verkehr ist auch für Mürzzuschlag von regionaler Relevanz. Durch den Semmering-Basis-Tunnel wird die Region eine große Veränderung erfahren. Die Ausstellung, in der auch Arbeiten zu sehen sein werden, die Clemens Fürtler und Steinbrener/Dempf & Huber gemeinsam entwickelt haben, zeigt internationale Sujets, sowie auch Ortsspezifisches zu diesem Thema. Die Künstler besinnen sich bei diesem Gemeinschaftsprojekt darauf, wieder selbst Themen vorzugeben und nicht nur auf vorhandene Debatten zu reagieren. Verkehr ist als Thema vielleicht wichtiger als die Flüchtlingsdebatte, die vor allem von reaktionären Kräften beständig am Kochen gehalten wird. Seit beinahe 20 Jahren arbeitet Clemens Fürtler konsequent an seinem Konzept der «Bildmaschinen», deren es mittlerweile acht gibt. Es handelt sich dabei um kinetische Skulpturen aus Modellbauteilen. Die filigranen architektonischen Gebilde, werden mittels Fahrzeugen, welche sich durch das Objekt bewegen, erforscht und bespielt. Fürtlers gesamtes künstlerisches Schaffen bezieht sich auf diese, im Maßstab 1:89 oder 1:160 konstruierten Parallelwelten. Die Modelle sind Bildautomaten, welche bewegte Schattenprojektionen, Fotogramme und Videos aus ihrem Inneren produzieren. Diese Bilder sind wiederum Ausgangspunkt für Fürtlers Malerei. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Faszination und Kritik an Alltagsästhetik und Zivilisationswahn, rund um Fortbewegung und Raum in einer urbanen Welt. Steinbrener/Dempf & Huber ist ein Künstlerkollektiv, bestehend aus dem Bildhauer Christoph Steinbrener, dem Fotografen Rainer Dempf und dem Architekten Martin Huber. Ihre Arbeiten im öffentlichen Raum sorgten wiederholt für großes Aufsehen. Sie thematisieren in ihren Werken die Kommerzialisierung des urbanen Raums, das Verhältnis von Zivilisation und Natur, sowie andere gesellschaftliche Sachverhalte. Es ist kein Zufall, dass die Arbeit des Künstlertrios an den minutiös geplanten Projekten für den öffentlichen Raum einer Regiearbeit ähnelt, sind doch bei vielen Interventionen Filmkulissenbauer beteiligt. In ihren aktuellen Studioarbeiten stellen sie Zivilisationsstrukturen natürlichen Formen gegenüber. Dauer der Ausstellung: bis Sonntag, 4. November 2018 Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag: 10 – 18 Uhr, Sonntag: 10 – 16 Uhr Eintritt frei!

Infos & Tickets

Sa / 06.10.2018  - So / 04.11.2018
Uhr
kunsthaus muerz / walter buchebner saal