Lob der Oberfläche – Elfriede Jelinek

Lob der Oberfläche – Elfriede Jelinek Elfriede Jelinek ist eine Künstlerin der Oberflächen und eine Verfechterin der Zweidimensionalität. Fläche und Flachheit -Seichtheit im Doppelsinn von räumlicher Untiefe und Nichtigkeit – sind die Leitbegriffe ihres Schreibens. In Werk und Person verwirft sie die dritte Dimension. Ihre Sprachflächen besitzen keine Rückseiten, sondern Kehrseiten. Sie dementieren die Tiefe des Raumes, die Plastizität des Körpers, die Existenz des Innen und die tiefere Bedeutung. An die Stelle der Substanz tritt die anarchische Selbstbewegung der Texturen, Textilien und Membrane. Jelineks Auseinandersetzung mit dem Trivialen, mit der Mode und der massenmedialen Zurichtung sollen in dem Symposium von ausgewiesenen Kennern ihres Werks vor dem Hintergrund der literatur- wie kunstwissenschaftlichen Theoriebildung herausgearbeitet werden. Das Werk von Elfriede Jelinek kann entlang des Konzepts der Topologie, das anti-essentiell sowie anti-substantiell thematische und formale Verformungen in Kunstwerken benennt, einer erhellenden Relektüre unterzogen werden. Autorinnenlesungen, die Aufführung eines Jelinek-Stücks in einer Inszenierung aus dem Wiener Burgtheater, kurze Performances und ein Film zu Elfriede Jelinek lassen das Symposium auch zu einem Fest für die Autorin und deren Werk werden. Freitag, 13. Oktober 2006 kunsthaus muerz, clix 15.00 – 17.00 Uhr Vorträge Juliane Vogel: Einführende Bemerkungen Wolfram Pichler: Topologien des Bildes 18.30 Uhr Lesungen Franz Josef Czernin Elfriede Gerstl Ferdinand Schmatz Herbert J. Wimmer 20.00 Uhr Filmvorführung \"Elfriede & Elfriede\" Einführung: Hanna Laura Klar Samstag, 14. Oktober 2006 kunsthaus muerz, clix 10.00 – 13.00 Uhr Vorträge Evelyn Annuß: Flache Figuren – Kollektive Körper Uwe Wirth: Der Tod und die Mode. Elfriede Jelineks \"Jackie\" Daniela Strigl: Die Wand: nichts dahinter – oder doch? Zu Elfriede Jelineks kritischer Lektüre von Marlen Haushofers Roman in \"Der Tod und das Mädchen V\" 15.00 – 18.00 Uhr Vorträge Armin Schäfer: Die Wörter ihre Arbeit tun lassen: Jelineks Stimmen Klaus Kastberger: XX-Large. Rhetorik der Übergröße Fatima Naqvi: Die unmögliche Möglichkeit: Zur Struktur von Elfriede Jelineks \"Angst\" kunsthaus muerz, anton webern saal 19.00 Uhr Gastspiel des Wiener Burgtheaters \"Jackie (Der Tod und das Mädchen IV)\" Darstellerin: Petra Morzé Regie: Daniela Kranz Performances Lisa D., Angelika Fink, Heike Kretschmer, Petra Morzé Olga Neuwirth, Markus Noisternig Sonntag, 15. Oktober 2006 Gasthaus Holzer, Neuberg/Mürz 10.00 – 13.00 Uhr Vorträge Christa Gürtler: Elfriede Jelineks Roman \"Gier\" – ein unterhaltsamer Kriminalroman Inge Arteel: \"Die Kinder der Toten\" – Posthumanistische Ungeheuer als Antwort auf die Moderne-Kritik Ralf Schnell: Stoffwechselprozesse. Oberfläche und Tiefenstruktur in Elfriede Jelineks Roman \"Die Kinder der Toten\"

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Fr / 13.10.2006  - So / 15.10.2006

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