Maßstab 1:1 – Architektur im Selbstversuch

Eröffnung der Ausstellung Maßstab 1:1 Architektur im Selbstversuch Auch in Zeiten digitaler Simulierbarkeit besitzt die altehrwürdige Methode des Selbstversuchs ungebrochene Aktualität. Wann immer ArchitektInnen Neuland betreten, so tun sie es nicht selten im eigenen Auftrag, auf eigene Gefahr und unter Einsatz erheblicher persönlicher Ressourcen. Selbstversuche zeichnen sich nicht nur durch ein Maß an Radikalität aus, vor der NichtexpertInnen meistens mit gutem Grund zurückschrecken, sondern sie sorgen auch für eine gewisse Egalisierung der Hierarchie zwischen Fachleuten und Laien insofern, als ArchitektInnen neue Ideen, Materialien, Technologien, Lebensformen und Arbeitsweisen am eigenen Leibe und im Maßstab 1:1 ausprobieren, bevor sie im Erfolgsfalle möglicherweise allgemeine Anwendung erfahren. Die Ausstellung \"Maßstab 1:1 – Architektur im Selbstversuch\" präsentiert exemplarische Versuchsanordnungen großteils österreichischer ArchitektInnen, deren Fragestellung, Ablauf und Resultate in Form von Fotos, Illustrationen und Interviews mit den Versuchspersonen nachgezeichnet werden, die in diesen Fällen mit den ForscherInnen identisch sind. Das Projekt nutzt den hohen heuristischen Wert von Selbstversuchen um Antworten zu geben auf so unterschiedliche Fragen wie: \"Wie wohnt es sich in Gassenlokalen?\" \"Kann eine komplette Wohnung auf 18 qm eingerichtet werden?\" \"Wie eignet sich ein Glashaus als Atelierraum?\" \"Können Kanalröhren als komfortable Hotelzimmer dienen?\" \"Lässt sich ein modernes Einfamilienhaus in traditioneller Lehmbauweise errichten, allein aus dem Aushub der Baugrube?\" \"Wie arbeitet es sich in einem Architekturstudio unterhalb eines Stadtbahnbogens, wenn alle vier Minuten eine Bahn über dem Büro hinwegfährt?\" \"Wie können Industrieruinen komfortabel bewohnt werden?\" \"Wieso steht ein Haus seit fast 20 Jahren, obwohl seine Statik nicht berechnet werden konnte?\" \"Wie lebt es sich mit 5 Kindern in einem Haus ohne Türen?\" \"Wie bauen ArchitektInnen ohne Entwurf ?\" \"Mit welcher Rumpfform lassen sich Regatten gewinnen?\" \"Wie baut man mit transportablen Handmaschinen ein Haus 2.500 km von Österreich entfernt ?\" \"Was erfährt und erlebt ein Architekt, wenn er die Strecke Wien – Mürzzuschlag zu Fuß geht?\" Beteiligte: Roger Boltshauser (Zürich) & Martin Rauch (Schlins) driendl*architects (Wien) gaupenraub +/- Büro für Architektur (Wien) Helen & Hard As (Stavanger, Norwegen) Holzbox (Innsbruck) Reinhardt Honold (Innsbruck) Spallo Kolb (Widnau, Schweiz) Antonius Lanzinger/ M9 Architekten (Innsbruck) pool Architektur (Wien) ppag architects (Wien) Lorenz Potocnik (Wien) maxRIEDER (Salzburg-Wien) Herwig Spiegl/ AllesWirdGut Architektur (Wien) Walter Stelzhammer (Wien) Andreas Strauss (Ottensheim) Friedel Winkler (Wien) Hagen Zurl (Hausmannstätten) Konzeption und Produktion: Sabine Dreher & Christian Muhr, liquid frontiers, Wien Austellungsgestaltung und Grafikdesign: Lehni-Trüb, Zürich Die Ausstellung bleibt bis Sonntag, 2. März 2008, geöffnet. Bildmaterial (thumbnails): ppag architects ztgmbh Anna Popelka / Georg Poduschka Wohnung: Anna Popelka / Georg Poduschka Fotos: Studio Krauss Öffnungzeiten: Donnerstag bis Samstag 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag 10:00 – 16:00 Uhr

Infos & Tickets

Fr / 09.11.2007  - So / 02.03.2008
do-so 10-18/16 uhr Uhr
kunsthaus muerz / walter buchebner saal

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