Michael Blanks Kunst bewegt sich in einem Vorstellungsbereich, der die Beziehungen von Mensch und Natur erkundet. Der Naturbegriff wird hier jedoch geöffnet, erweitert, aufgerissen.
Gemeint ist nicht nur mehr die, der menschlichen Existenz gegenübergestellte, Natur in ihren vermeintlich kontrollierten Erscheinungsformen, sondern gerade der vor-zivilisatorische Anteil des menschlichen Wesens.
OPFER im Titel eröffnet auch eine Deutungslinie zur gegenwärtigen Lebenssituation in Zeiten der Pandemie. Die gesellschaftspolitischen Verwerfungen, die sich hier andeuten und offen zeigen, geschehen an eben diesen Bruchlinien zwischen rational konstruierter Kultur und irrationaler Energie.
Der Begriff des Opfers kommt in der Entwicklung menschlicher Kultur immer dann zur Sprache, wenn aus einem kollektiven Gefühl des Ungleichgewichts zwischen Individuum und Welt nach Strategien gesucht wird, um kulturell stabilisierende Formen des Ausgleichs zu finden.
In seinen Tuschezeichnungen und Objekten findet Michael Blank persönliche Formulierungen dieses Spannungsfeldes.
Rudolf Embl
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Öffnungszeiten der laufenden Ausstellungen: Donnerstag – Samstag: 10 – 18 Uhr, Sonntag: 10 – 16 Uhr
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