»Mr. West«

»Mr. West« russ. Stummfilm (1924) Regie: Lev Kulešov Musik von Judit Varga Kompositionsauftrag des Wiener Konzerthauses, gefördert durch die Ernst vonSiemens Musikstiftung Uraufführung 2016, Wien PHACE Ensemble Thomas Wally, Violine Rafal Zalech, Viola Roland Schueler, Violoncello Alvaro Collao Leon, Sax Spiros Laskaridis, Trompete Berndt Thurner, Schlagwerk Mathilde Hoursiangou, Klavier Ghenadie Rotari, Akkordeon Reinhold Schinwald, Elektronik Leonhard Garms, Dirigent Mr. West, ein netter und harmloser Yankee, will mit der jungen Sowjetunion Geschäfte machen und reist in das Land der Bolschewiken: ein unbekanntes Territorium voll böser Überraschungen und wilder Kerle, die sich als Bolschewiken ausgeben. Der Amerikaner Mister West möchte sich dieses seltsame neue Land, die Sowjetunion, mit eigenen Augen ansehen. Seine Freunde schicken ihm warnende Briefe und amerikanische Zeitschriften, die die Bolschewisten als bis an die Zähne bewaffnete Meuchelmörder und Wilde in zottigen Pelzen darstellen. Das kann ihn zwar nicht aufhalten, auf Anraten seiner Frau beschließt er jedoch, zu seinem persönlichen Schutz den Cowboy Jeddy mitzunehmen. Mr. Wests Ankunft in Moskau bleibt, da er mindestens ein halbes Dutzend Koffer mit sich führt, nicht unbemerkt. Dass ihm seine Aktentasche im Nullkommanichts unter der Nase weg gestohlen wird, bestätigt ihn in der Überzeugung, dass er sich in Moskau unter Wilden befindet, vor denen ihn nur Jeddy – in voller Cowboy-Montur, mit Lasso und geladenem Colt – schützen kann. Der Taschendieb gibt die Nachricht von der Ankunft des reichen Ausländers an seine Bande weiter. Die Gauner kommen schnell zu dem Schluss, dass der Geruch von Dollars in der Luft liegt und planen einen großen Coup. Lev Kulešov (1899-1970), Begründer des sowjetischen Westerns -und wie Sergej Michajlovic Ejzenštejn einer der führenden Figuren der Montagetheorie im postrevolutionären Sturm und Drang des russischen Stummfilms – hat mit dem Werk «Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Land der Bolschewiki» (UdSSR 1924) eine aberwitzige Westernkomödie geschaffen, die von der Komponistin Judit Varga neu vertont wurde (2016). Die ungarische Pianistin und Komponistin Judit Varga (1979 in Györ geboren) schloss ihr Kompositionsstudium an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest 2005 ab und setzte ihr Studium in den Fächer Klavier, Komposition sowie Angewandte- und Filmmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort. Sie erhielt Erste Preise bei internationalen Wettbewerben als Pianistin und Komponistin und trat als Solopianistin und Kammermusikerin in mehreren Ländern Europas auf. 2001 war sie Composer in Residence beim Komponistenforum \"Einklang\" in Mittersill, erhielt dreimal das Zoltán-Kodály- Arbeitsstipendium (2002, 2003, 2006) sowie zweimal das Stipendium der Tokyo Foundation (2001, 2004). Als Komponistin hat sie ein besonderes Interesse an Kurzfilmvertonungen und Theatermusik sowie an Bühnenmusik mit theatralischen Elementen sowie Kompositionen für multimediale Veranstaltungen. Für die Filmmusik des Films Deine Schönheit ist nichts wert erhielt sie 2014 den österreichischen Filmpreis. PHACE ist seit vielen Jahren in der zeitgenössischen Musikszene sehr erfolgreich aktiv und zählt zu den innovativsten und vielfältigsten österreichischen Ensembles für zeitgenössische Musik. Neben dem Schwerpunkt der klassischen, zeitgenössischen Kammermusik inkludiert das künstlerische Spektrum Musiktheaterproduktionen und spartenübergreifende Projekte mit Tanz, Theater, Performance, Elektronik, Video, DJs, Turntablisten, Installationen u.v.m. Mehr als 200 Werke wurden bisher in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Der aktive Kern des Ensembles (zehn MusikerInnen) wird regelmäßig mit MusikerInnen und Gästen aus den verschiedensten Kunstdisziplinen erweitert. Seit Herbst 2012/13 hat PHACE seinen eigenen Zyklus mit vier Konzerten im Wiener Konzerthaus. Leonhard Garms wuchs in Italien auf. Er studierte Dirigieren, Korrepetition und Musiktheorie an der Kunstuniversität Graz. Meisterkurse besuchte er bei Peter Eötvös, Arturo Tamayo und dem Klangforum Wien. 2005 begann er als Pianist an der Komischen Oper Berlin, 2008 wechselte er als Korrepetitor und Dirigent ans Theater Regensburg. Seit 2010 arbeitet Leonhard Garms freiberuflich (u.a. Ruhrtriennale, Staatstheater Wiesbaden, Nationaloper von Korea, Opéra de Lausanne, Wiener Festwochen, Wien Modern). 2011/12 war er Kapellmeister an der Türkischen Staatsoper Istanbul. In der Spielzeit 2015/16 war er Kapellmeister an der Oper Graz. In der Zusammenarbeit mit verschiedenen Ensemble verwirklicht er sein grosses Interesse an zeitgenössicher Musik, Improvisation und Experimentellem. 25/15 [img]https://www.kunsthausmuerz.at/media/logoleiste_web.jpg[/img]

Infos & Tickets

Mi / 07.06.2017
19.30 Uhr
kunsthaus muerz / anton webern saal