Anna Ehrlich Referat und Diskussion Bis ins 19. Jahrhundert waren die Menschen ihren Krankheiten und Verletzungen meist hilflos ausgeliefert, und ebenso hilflos standen die Heiler – ob promoviert oder nicht – am Krankenbett. Den angesehenen, an der Universität geprüften Medici, Physici oder \"Buchärzten\" standen jahrhundertelang die weit weniger angesehenen Bader, Balbierer und Chirurgen gegenüber, die Wundärzte und Feldscher(er), die ihr Handwerk bei einem Meister erlernt hatten. Wer von ihnen nicht selbst Meister wurde oder bei einem solchen arbeiten durfte, ging zum Militär oder zog als fahrender Heilkünstler durchs Land, genau wie viele selbsternannte \"Doktoren\", die \"Empiriker\", die sich ihre Kenntnisse auf irgendeine Art selbst verschafft hatten. Bäuerin und Gutsfrau verfügten ebenfalls über einen traditionellen Schatz an Heilmitteln und Erfahrung. Für das Einrenken von Gliedern oder bei ernsteren Erkrankungen wandte man sich an den \"Bauerndoktor\", half der nicht, so halfen nur mehr die Heiligen oder Gott. [b]Anna Ehrlich[/b] promovierte Juristin und Historikerin, bietet als Leiterin der Firma Wienfuehrung zusammen mit ihren MitarbeiterInnen seit fast 40 Jahren in Wien informative und unterhaltsame Führungen und Vorträge an (www.wienfuehrung.com) und verfasst Beiträge in Zeitschriften und Magazinen. Sie widmet sich vor allem den Randthemen der Geschichte, so der Sitten-, Medizin- und Rechtsgeschichte, aber auch der Deutung einzelner historischer Persönlichkeiten. Zuletzt erschienen: \"Ärzte, Bader, Scharlatane\" (Amalthea 2007) \"Hexen, Mörder, Henker\" (Amalthea 2006) \"Auf den Spuren der Josefine Mutzenbacher\" (Amalthea 2005) \"Szepter und Rose\" (LangenMüller 2004) Kartenpreise: 8,- / 6,-