schreibrohr und druckerpresse

Schreibrohr und Druckerpresse – unterschiedliche Wege der Schriftkultur im islamischen Raum und in Europa. „Die wichtigsten Mittler bei der öffentlichen Verbreitung von Wissen sind die Massenmedien. In den arabischen Staaten ist die Anzahl der Informationsmedien im Verhältnis zur Bevölkerung und im Vergleich zur durchschnittlichen Rate weltweit gering“ heißt es im „Arab Human Development Report“ von 2003.Das Phänomen hat historisch weit zurückreichende Wurzeln. Während sich der Blockdruck im ostasiatischen Raum seit dem 8. Jahrhundert verbreitete, der Buchdruck mit beweglichen Lettern in Europa seit dem 15., übernahm der islamische Raum neue Technologien der Reproduktion von Schrift im Wesentlichen erst im 19. Jhd. Den Gründen für diese kulturell, sozial und politisch so folgenreiche Verzögerung wird im Vortrag von Dr. Michael Mitterauer aus einer vergleichend religionshistorischen Sicht nachgegangen. Dr. Michael Mitterauer Geboren am 12. Juni 1937 in Wien, Matura 1955 am Schottengymnasium, Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien 1955-59, Promotion sub auspiciis praesidentis, 1959 wissenschaftliche Hilfskraft, 1960 Assistent am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, 1960-62 Hauptkurs des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 1968 Habilitation für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien, 1971 Berufung auf ein neu geschaffenes Extraordinariat für Sozialgeschichte, 1973 Ernennung zum ordentlichen Professor, in der Folgezeit mehrmals Vorstand des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, 1993 Mitbegründer und Vizepräsident des Instituts für Österreichische Familienforschung, Emeritierung am 1. Oktober 2003. 1996 Preis der Stadt Wien für Geistes- und Sozialwissenschaften, 1999 Dr. h.c. der Southwestern University „Neofit Rilski“, Blagoevgrad, 2002 Stiftung des für wissenschaftliche Nachwuchskräfte gewidmeten „Michael-Mitterauer-Förderungspreises für Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte“ seitens des Bundesministeriums für Bildung und der Stadt Wien, 2003 Wilhelm-Hartel-Preis des Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2004 Großer Leopold-Kunschak-Preis; am 12. November 2004 für das wissenschaftliche Lebenswerk sowie das Buch “Warum Europa? Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs“ als erster Österreicher mit dem alle drei Jahre durch den deutschen Bundespräsidenten verliehenen „Deutschen Historikerpreis“ (Preis des Historischen Kollegs München) ausgezeichnet.

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Di / 24.04.2007

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