Anton Tschechow war davon überzeugt, „lustige Stücke“ geschrieben zu haben, entstanden sind die abgründigsten, philosophischsten und tragikomischsten Dramen der Weltliteratur, in denen Menschen als mittelmäßige oder grandiose Spieler ihrer eigenen mehr oder weniger herzzerreißend sinnlosen Lebensklamotten und Trauerspiele gezeichnet werden. „Subtrahieren statt Addieren!“ lautet das Motto der beiden Künstler Julius Deutschbauer und Gerhard Spring. „Immer eins abziehen, nie eine Einheit hinzufügen.“ In ihrer Produktion „Zwei Schwestern“ werden die „Drei Schwestern“ von Tschechow dem Schema 3 – 1 = 2 unterworfen und als Theaterkaraoke dem p.t. Publikum zur Interpretation anheimgestellt. Deutschbauer: Unsere Vorlage sind die „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow, die wir zunächst in einen Fließtext verwandelt haben, indem wir sämtliche Personennamen gestrichen haben. Spring: Diesen Fließtext haben wir mit uns beiden als „Zwei Schwestern“ neu dramatisiert, […] D: Die Geschichte ist die gleiche wie bei Tschechow S: nur sind die Schwestern mit ihrem Vater nach seiner Beförderung statt von Moskau aufs Land nur vom neunten Wiener Gemeindebezirk in den zweiten gezogen D: wo sie in einer größeren Wohnung zwei getrennte Zimmer bezogen haben.