[b]Musikkapelle VA-Roseggerheimat Krieglach Thomas Brunner, Leitung blechforum muerz Josef Maierhofer, Leitung[/b] Aaron Copland (1900-1990) Fanfare for a Common Man (1942) Arnold Schönberg (1874-1951) Thema und Variationen op 43a (1943) Claude Debussy (1862-1918) Zwei Fanfaren aus \"Le martyre de Saint Sebastian\" (1911) Richard Rodney Bennet (1936-2012) Concerto for ten Brass Players (1988) Gustav Holst (1874-1934) Second Suite for Military Band op 28.2 (1911) [b]Zum den Werken und Komponisten[/b] Alte und neue Welten um zwei Zentralwerke des Repertoires für Blasorchesters im XX. Jahrhundert In der Fanfare for the Common Man fand Aaron Copland 1942 quasi ein Leitmotiv für die amerikanische Nation. Das kurze, prägnante Stück entstand im Kriegsjahr 1942 im Autrag des Dirigenten Eugene Goossens, der neben Copland noch eine Reihe weiterer amerikanischen Komponisten bat, \"eine traditionelle Fanfare zu schreiben, unmitellbar und mächtig wirkend, dabei aber gleichzeitig zeitgenössisch\". Coplands populäre Fanfare für Blechbläser und Schlagzeug hatte sogleich enormen Erfolg. In den eingangs übereinander geschichteten Quart- und Quintsprüngen der Trompeten fand er ein gültiges Symbol für Amerikas Rolle als Schutzmacht einer demokratisch humanen Welt. Dementsprechend erklang die Fanfare zu zahlreichen Gelegenheiten, und wurde in ihrer Symbolträchtigkeit von Jazz- bis Rockmusiker sowie der Filmindustrie wirksam übernommen und adaptiert. Copland selbst zitiert die Fanfare im Finale seiner dritten Symphonie, wo sie als Basis des gesamten Satzes Verwendung findet. Das Thema und Variation op 43a von Arnold Schönberg würde 1943 auf Anregung seines amerikanischen Verlegers mit dopellten Zielsetzung komponiert: zum einen sollte das Repertoire der amerikanischen Blasorchester durch ein anspruchvolles Werk von einem der herausragenden Vertreter der neuen Musik bereichert werden, zum anderen war zu hoffen, dass ein Erfolg in Kriegzeiten in diesem in Amerika so populären Medium dem seit 1933 emigrierten Komponist aus seinen pekuniären Schwierigkeiten helfen könnte. Obwohl Schönberg, um den beabsichtigten Ziel zu dienen, sich entschieden hatte, auf die tonale Sprache zurückzugreifen, stellte sich schon während der Arbeit heraus, dass die Komplexität des Schönbergschen Satzes die technischen Fähigkeiten der meisten amerikanischen Blasorchester der damaligen Zeit möglicherweise übersteigen würde. Aus dem Grund verfasste Schönberg sofort eine Fassung für symphonisches Orchester, in der das Stück 1944 auch seine Uraufführung fand. Die Originalfassung konnte erst 1946 stattfinden. Das Thema ist eine Art Marsch in g-moll. Die sieben direkt angeschlossene, ineinander gehende Variationen zeigen eine sehr reiche klangliche Palette, von quasi jazzigen Fanfaren bis zu feinen Holzbläsermischungen. Wie in seinen atonalen und dodekaphonischen Stücken bleibt die meisterhafte formale und motivische Arbeit sehr stark an den traditionellen Kompostionstechniken verbunden. Eine Tempo di Valse-Variation verrät zudem seine wienerische Herkunft. Die Energie des Stückes wächst unaufhörlich vom ersten Takt an, und kulminiert mit der vollen Kraft des Blasorchesters in einer brillanten Finale-Variation. Heute ist das Stück anerkannt als ein Meisterwerk des Genres. Der französische Komponist Claude Debussy (1862-1918), dessen impressionnistische Musik als Bindeglied zwischen romantische und moderne Musik gilt, blieb mit seiner 1911 komponierten Bühnenmusik \"Le martyre de Saint-Sébastien\" wenig erfolgreich, was sicherlich zum Grossteil auf das sentimentale und zu lange Fin-de-siècle-libretto, was ihr zu Grunde liegt, zurückzuführen sein mag. Es werden aber öfter die Ouvertüre , die vier Sätze der \"Fragments symphoniques\" sowieso zwei kurze Fanfaren aus diesem Mysterium gespielt. Der britische, der Spätromantik zugerechnete Komponist, Pianist und Posaunist Gustav Holst (1874-1934) komponierte seine Second Suite for Military Orchestra op 28 No 2 auch im Jahre 1911. Während bis dahin andere Komponisten für Blasorchester wie für ein Orchester ohne Streicher schrieben, oder man einfach Bearbeitungen von symphonischen Werke dafür verfasste, suchte Holst als erster einen neuen eigenen Klang für die Besetzung, um sie zu einem ernstzunehmenden Konzertmedium zu etablieren. Wie die Titel der vier Sätze verraten, verwendete und kombinierte er im ganzen Stück englische Volkslieder und Tänzen. Der britische Komponist und Pianist Richard Rodnay Bennett (1936-2012), dessen Mutter eine Studentin von Gustav Holst war, begann ab den fünfziger Jahren, sich für avantgardistische Musik zu interessieren. Parallel dazu schrieb er erfolgreiche Oper und Filmmusik, die sowohl Auszeichnungen wie die finanzielle Unabhängigkeit brachten, die ihm gestattete, die Musik zu gestalten, die ihm am Herzen lag. In seinen letzten Jahren fand er wieder zurück zu einer eher tonalen Kompositionsweise, die jedoch weiterhin serielle und chromatische Ausdruckweisen miteinbezog. Die drei Sätze des Concerto for Ten Brass Players aus dem Jahre 1988 erkunden die solistische und gemeinsamen Möglichkeiten des Ensembles in einer konzertanten Art. [b]Zu den Ausführenden[/b] Die Musikkapelle VOEST ALPINE Roseggerheimat Krieglach ist das Resultat der im Jahre 1982 durchgeführten Fusionierung der beiden örtlichen Kapellen: Ortskapelle Krieglach (gegründet 1872) und Werkskapelle. Dank den immer steigenden musikalischen Anforderungrn hat sie sich, besonders unter Kapellmeister Rudolf Zangl (im Posten von 1973 bis 2010), zu einem der leistungsfähigsten Blasorchester Österreichs entwickelt, das grossartige Erfolge feiert, sowie jede traditionelle Ausrückung im Ort gleich ernst nimmt wie ein Wertungsspiel. 1998 wurden der Musikkapelle Krieglach der \"Steirische Panther\" und der \"Robert-Stolz-Preis\" verliehen. Seit 2010 leitet Kapellmeister Thomas Brunner die Musikkapelle Krieglach. Das Blechforum Mürz wurde von den beiden Tubisten Josef Maierhofer und Hannes Haider 2011 gegründet, um selten aufgeführte, zeitgenössische Blechbläserliteratur zu präsentieren. Die 13 Blechbläser und drei Schlagwerker stammen oder wohnen alle im Mürztal und sind der modernen Musik affirmativ. Die Mitglieder sind Orchestermusiker, Musiklehrer und Musikstudenten die derzeit auch in zahlreichen anderen Ensembles wie Großes Orchester Graz, Grazer Philharmoniker, Klangforum Wien oder Radio-Symphonieorchester Wien mitwirken. Der musikalische Leiter Josef Maierhofer ist Hochschulprofessor für Basstuba an der Kunstuniversität Graz. Mathilde Hoursiangou [b]freier Eintritt[/b]