CLASSIC.MUERZ / Jess -Trio – Wien

classic.muerz Jess-Trio-Wien Es gibt Werke der Tonkunst, die sich durch die Jahrhunderte einen festen Platz im Konzertleben der musikalischen Welt erhalten haben. Es gibt aber auch solche, die einfach vergessen wurden, weil sie etwa dem politischen System einer Zeit nicht entsprachen, dem künstlerischen Zeitgeist zuwiderliefen oder auch an die Aufführung zu hohe organisatorische oder technische Ansprüche stellten. Höchste innere Genugtuung ist es dann, solche Werke der Vergessenheit zu entreißen: Erich W. Korngold war ein komponierendes Wunderkind seiner Zeit in Wien. Nach anfänglichen großen Erfolgen wurde er zunächst wegen seines Festhaltens an der Tonalität von der Kritik abgelehnt – und damit nicht genug – im Jahr 1938 von der Willkür der nationalsozialistischen Machthaber in die Emigration gezwungen. Die Aufführung seines Klaviertrios ist daher ein Beitrag zur längst fälligen Renaissance seiner Werke. Herbert Willi hingegen hat mit seinem dem Jess-Trio gewidmeten Stück genau den Geist der Avantgarde seiner, unserer Zeit getroffen. Keine Frage, dass sich das höchst interessante Werk in der Musikwelt erhalten wird. Das Trio E-Dur von Franz Liszt war bis zum Jahr 1989 („wohl weil es so schwierig war, es zu spielen“) verschollen. Durch Zufall haben es die Geschwister in den Archiven von Schotts Söhne Mainz wiederentdeckt. Die Firma EMI hat es sofort unter dem Titel „Sensationelle Wiederentdeckung und Ersteinspielung“ mittels Schallplatte auf den Markt gebracht und damit dem Werk und gleichzeitig auch dem Jess-Trio-Wien den Zugang zur internationalen Musikwelt geöffnet. Nur das einzigartige Klaviertrio Mendelssohns überdauerte von den im Konzert gespielten Werken unversehrt die Jahrhunderte. Aber auch diese Komposition erlebte Höhen und Tiefen und so führt der Kreis der wundersamen Geschichte der programmierten Musikstücke zu der Erkenntnis der Relativität des Geschmacks, der Wohlmeinung und der Beurteilung der Menschen in den Belangen ihrer Kultur. Nur Hochherzigkeit überwindet solche Barrieren. Erich W. Korngold (1897 – 1957) Trio für Klavier, Violine und Cello op.1 „Meinem lieben Papa gewidmet“ Allegro non troppo con espressione Scherzo: Allegro Larghetto Finale: Allegro molto ed energico Herbert Willi (geb. 1956 ) Klaviertrio dem Jess-Trio-Wien gewidmet drei Sätze mit I, II, III bezeichnet Franz Liszt (1811 – 1886) Trio E-Dur – Ungarische Rhapsodie Nr. IX In der Originalfassung für Klaviertrio einsätzig Pause Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) Trio für Klavier, Violine und Cello d-moll op.49 Molto allegro agitato Andante con moto tranquillo Scherzo leggero e vivace Finale: Allegro assai appassionato Jess-Trio Wien Das aus den Geschwistern Johannes (Klavier), Elisabeth (Violine) und Stefan Jess-Kropfitsch (Cello) bestehende Trio konzertiert seit nunmehr mehr als zwei Jahrzehnten bei renommierten Konzertveranstaltern in Europa und Übersee. Sie spielen im Musikverein in Wien, in der Berliner Philharmonie, der Musikhalle Hamburg, der Wigmore-Hall in London, im Teatro Piccolo in Mailand, in der Tonhalle Zürich, dem Teatro Golden von Palermo, im Palau de Musica von Barcelona, in der Carnegie Hall von New York, der Rebecca-Crown-Hall in Jerusalem, dem Nike Konzertsaal in Tokyo und in vielen weiteren großen Städten und Konzerthäusern der Welt. Seit zehn Jahren veranstaltet die Wiener Konzerthausgesellschaft mit dem geschwisterlichen Trio einen eigenen Konzertzyklus von je sechs Konzerten pro Saison. Die Künstler musizieren auch als Solisten mit den Festival Strings Lucerne, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Orchester des Südwestdeutschen Rundfunks, dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester, der Laibacher Philharmonie, dem ORF Symphonieorchester, dem Nagoyer Symphonieorchester, den Moskauer Symphonikern, dem Basler Symphonieorchester, dem Suk Chamber Orchester, dem Nationalorchester von Südkorea und mit vielen anderen.Rundfunk und Fernsehstationen (ORF, ZDF, RAI, SRG, BBC u.a.) übertragen Konzerte des Trios und senden dessen Musikproduktionen. Zahlreiche CDs bei EMI, Gramola, Amadeo, Hungaroton und Rondo dokumentieren ihre einzigartigen Interpretationen großer Werke der Musikliteratur. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung rezensiert das Jess-Trio-Wien unter der Überschrift „Drei Künstler – Ein Ereignis“. Johannes Jess-Kropfitsch ist zudem Leiter einer Klasse künstlerischer Ausbildung Klavier am Konservatorium Wien-Privatuniversität. Als „Enkelschüler“ von Wilhelm Kempff führt er dessen einzigartige pianistische Artikulation in die heutige Zeit. Elisabeth Jess-Kropfitsch unterrichtet an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, an der Hochschule Bratislava und am Joseph Haydn Konservatorium in Eisenstadt. Ihr Lehrer Wolfgang Schneiderhan ebnete ihr die Wege in die internationale Musikwelt. Stefan Jess-Kropfitsch ist Vorstand des Institutes für Streicher und andere Saiteninstrumente der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst. Seine hervorragenden Lehrer, die Wiener Universitätsprofessoren Tobias Kühne und Wolfgang Herzer „bilden mit ihm die Wiener Cellogeschichte der modernen Zeit“.

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Do / 14.06.2007

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