»Concerti da Camera«

Michael Oman, Blockflöte Brigitte Täubl, Barockvioline Armonico Tributo Austria Lorenz Duftschmid, Viola da gamba und Leitung Werke von Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi und Johann Gottlieb Graun Üppige Kammerkonzerte des Hochbarock rund um den Komponisten Georg Philipp Telemann, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 250. Mal wiederholt stehen auf dem Programm dieses Konzertes. Erstaunlich, welch archaische Klänge der polnisch-hanakischen Volksmusik dieser immer wieder überraschende Großmeister den Instrumenten der aristokratischen Sphäre – Blockflöte und Gambe – zumutet. Oft klingt es im Doppelkonzert, als ob eine ausgelassene Zigeunerkapelle zum Tanz aufspielt. Wie er in seiner durch Mattheson überlieferten Autobiographie preisgibt, hat Telemann in frühen Jahren bei Reisen durch Polen »die polnische und hanakische Musik in ihrer wahren barbarischen Schönheit …« kennen und schätzen gelernt. Aus den »wunderbaren Einfällen in gemeinen Wirtshäusern« habe er »Gedancken für ein ganzes Leben« gezogen. Als wahre Rarität erklingt das Gambenkonzert von Johann Gottlieb Graun. Graun steht am Übergang vom spätbarocken Stil hin zur sogenannten "Empfindsamkeit\" der Mannheimer Hofkapelle. Seit ihrer Schulzeit im Linzer Musikgymnasium, vor nunmehr mehr fast 40 Jahren stehen die Solisten dieses Abends Michael Oman und Lorenz Duftschmid gemeinsam auf der Bühne. Als "einer der besten Blockflötisten unserer Tage" (Zeitschrift Toccata 23/2006) hat sich Michael Oman als Blockflötensolist und Ensembleleiter einen hervorragenden internationalen Namen gemacht. Der Barockspezialist zählt mittlerweile zu den profiliertesten und vielseitigsten Blockflötisten seiner Generation. Als Absolvent des Musikgymnasiums und der Bruckneruniversität Linz wurde er als Blockflötist u. a. von Walter van Hauwe und Kees Boeke (NL) sowie vom österreichischen Komponisten und Musikpädagogen Balduin Sulzer (Ensembleleitung/Analyse) ausgebildet. Bereits mit 26 Jahren wurde er Professor für Blockflöte, Kammermusik und historische Aufführungspraxis an der Bruckneruniversität Linz. Weitere Dozententätigkeit an in- und ausländischen Hochschulen (Prag), Konservatorien (Klagenfurt, Thessaloniki) und an Meisterkursen für Alte Musik (Krieglach, Austria Barockakademie, Schloss Weinberg u.a.). Sein breit gefächertes Repertoire erstreckt sich von einstimmigen mittelalterlichen Balladen und Estampien, der reichhaltigen Consort-Literatur der Renaissance über früh- und hochbarocke Sonaten und Concerti bis hin zu zeitgenössischer Musik. Unter den Dirigenten Marc Albrecht, Philippe Entremont, Peter Schreier, Erwin Ortner, Martin Haselböck, Sir John Eliot Gardiner, Sir Roger Norrington und James Gaffigan sowie mit österreichischen Barockensembles, modernen Kammerorchestern und als Spiritus rector seiner ABC konzertierte er weltweit als Blockflötensolist und Ensembleleiter. 2001 gründete Michael Oman die Austrian Baroque Company, eine spezialisierte Originalklangtruppe für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, die er regelmäßig vom intimen Blockflötenrezital über barocke Ensemblemusik bis hin zu Blockflötenkonzerten in Form künstlerischer Projekte präsentiert. Neben seiner pädagogischen Tätigkeit als Dozent in Seminaren, Workshops und Masterclasses für Blockflöte und Alte Musik setzt er sich auch intensiv mit zeitgenössischer Blockflötenmusik auseinander. In diesem Zusammenhang spielte er Uraufführungen oberösterreichischer Komponisten und präsentierte Komponistenportraits 1997 von Isang Yun ("Chinesische Bilder"), 2005 von Luciano Berio ("Gesti") und 2008 von Karlheinz Stockhausen ("In Freundschaft"). Als künstlerischer Kurator betreut Michael Oman seit 2007 die Konzertreihe "Abendmusik in der Ursulinenkirche" Linz und gründete 2009 die "Eferdinger Schlosskonzerte". 2013 leitete Michael Oman u. a. das kalifornische Barockorchester Musica Angelica in Los Angeles, konzertierte 2014 beim Istanbul Music Festival und wird 2015 beim Mozart Fest in Miyazaki (Japan) neben Solokonzerten auch Mozart’s Krönungsmesse dirigieren. Michael Oman besitzt ca. 30 Blockflöten verschiedener Größen und Bauart (Mittelalter, Renaissance, Barock). Er konzertiert ausschließlich auf Instrumenten der Blockflötenbauer Ernst Meyer (CH), Andreas Schwob (CH), Fred Morgan (AUS †1999) und Friedrich von Huene (USA). [b]Kartenpreise und Abos: Einzelkarten: Euro 33.- / 23.-, Einzelabo: Euro 105.- / 72.-, Partnerabo: 180.- [/b]

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So / 09.07.2017
19.30 Uhr
kunsthaus muerz / anton webern saal