Brücken 21

Friedrich Gulda

Musikkapelle voestalpine Roseggerheimat Krieglach
Thomas Brunner – Leitung
Klaus Steinberger – Violoncello


Dimitri Schostakowitsch
Festive Ouverture op.96

Franz Cibulka
Alkonova

Friedrich Gulda
Konzert für Cello und Bläser

 

Dimitri Schostakowitsch

Festliche Ouverture op.96 Dieses Werk entstand im Herbst 1954. Ein Dirigent des Bolschoitheaters wandte sich an den Komponisten mit der Frage, ob er für ein in drei Tagen stattfindendes Konzert zur Feier des Jahrestages der Oktoberrevolution ein Werk für großes Symphonieorchester schreiben könne. Schostakowitsch sagte zu. Sein Freund Lebedinsky berichtet: „Die Geschwindigkeit, in der er schrieb war wirklich erstaunlich. Er konnte reden und sogar Scherze machen während er komponierte. Er kicherte und lachte während er die Noten hinkritzelte.“ Das Stück wurde rechtzeitig fertig, sodass das Orchestermaterial noch zeitgerecht hergestellt werden konnte und sogar eine Probe möglich war. Und in der Tat: Die vorwärtstreibende Energie dieses wahrhaft festlichen Stücks reisst die Zuhörer mit und lässt den Humor und das Vergnügen Schostakowitschs beim Komponieren deutlich durchblitzen.

Franz Cibulka

Alkonova ist ein Werk, das versucht die harmonische Struktur der klassischen Literatur für Blasorchester aufzubrechen und zu erweitern. Es wurde speziell für die Musikkapelle Krieglach geschrieben und spiegelt den Aufbruch der Musik für Blasorchester und auch die Weiterentwicklung in diesem Genre wider. Rudolf Zangl mit der Musikkapelle Krieglach und Franz Cibulka als Komponist waren zu Beginn der 1990er Jahre Vorreiter auf diesem Gebiet. Zur damaligen Zeit manchmal noch unverstanden, trugen sie jedoch wesentlich dazu bei, dass sich Blasmusik auch im Feld der zeitgenössischen Musik etablieren konnte. Alkonova ist ein vom Schwierigkeitsgrad her ein anspruchsvolles Stück, ohne dabei den Rahmen der notwendigen Besetzung zu sprengen. Der Name des Stückes kommt von der Firma „ALKO“ die sich als Sponsor zur Verfügung gestellt hatte. Uraufgeführt wurde das Stück 1992 im Rahmen eines Frühjahrskonzertes der Musikkapelle Krieglach.

Friedrich Gulda wurde 1930 in Wien geboren, studierte an der Musikakademie Klavier bei Bruno Seidlhofer und Musiktheorie bei Joseph Marx. 1946 gewann er den ersten Preis für Klavier beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf und begann eine internationale Karriere, die ihn in sämtliche bedeutenden Musikzentren der Welt führte. Mit 20 Jahren debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall, spielte häufig alle 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven in Konzertzyklen und erwarb sich mit intensiver Konzerttätigkeit Weltruhm.
Mitte der Fünfziger Jahre wandte sich Gulda verstärkt dem Jazz zu. Sein Widerstand gegen die Praktiken des Konzertbetriebs und gegen die musikalische Eingleisigkeit führten zu seinem Rückzug vom „Hochkultur-Konzertpodium“. In den Achtzigerjahren entdeckte Gulda auf Ibiza die Club-Kultur der jugendlichen Dance-Musik und bezog sie auf der Basis seiner Jazzerfahrungen auch in sein künstlerisches Schaffen ein. Er veranstaltete seine einzigartigen Multimedia-Shows als ein Crossover von Bach, Gulda, Mozart und House mit Live-DJs und Tänzerinnen. 1980 komponierte er für den österreichischen Cellisten Heinrich Schiff das KONZERT FÜR VIOLONCELLO UND BLASORCHESTER. Die einleitende ‚Ouverture‘ des Konzerts stellt den Solisten als rockenden Virtuosen vor, die anschließende ‚Idylle‘ lädt zum Verschnaufen in einer ländlichen Umgebung ein (mit Bezug auf das Salzkammergut als Quelle der Schönheit, Größe und Einfachheit dieser Musik). Eine ‚Cadenza‘ als Mittelsatz gibt dem Cellisten Gelegenheit, moderne Spieltechniken vorzuführen, in die auch zwei kurze Improvisationsteile eingebettet sind. Ein weiteres mal kontrastierend führt der 4. Satz ein ‚Menuett‘ höfische Geselligkeit vor Augen, die im anschließenden ‚Finale alla marcia‘ in eine gewisse Bierzeltseligkeit umschlägt. Mit einem Augenzwinkern und wie ein ironischer Zeigefinger korrespondieren Blasmusikelemente mit Jazzphrasen, klassische Formeln mit virtuosen Celloläufen. Das Konzert wurde ein Welterfolg und wird nach wie vor sehr häufig gespielt.

 

Aufgrund der aktuellen Vorschriften sind für die Veranstaltungen Platzreservierungen unter kunst@kunsthausmuerz.at oder von Mo. – Fr. von 10.00 bis 15.00 Uhr unter +43 3852 56200 erforderlich. Alle Veranstaltungen erfolgen unter Einhaltung der jeweils aktuellen Sicherheitsvorschriften.

 

Infos & Tickets

Do / 28.10.2021
19.30 Uhr
krieglach / veranstaltungszentrum
€ 25